Valladolid (in Yucatán Mexico)

Valladolid (auf Mayatan auch Saki‘, was die Weiße bedeutet) liegt auf halbem Weg zwischen Cancun und Merida.

Die Kleinstadt liegt im Osten des mexikanischen Bundesstaates Yucatan auf 30 Meter Seehöhe. Die Stadt hat etwa 49.000 Einwohner und ist Verwaltungssitz des Municipio Valladolid. Sie zeichnet sich durch zahlreiche schöne Gebäude im alten Kolonialstil aus.

Das Zentrum von Valladolid bildet der Park Francisco Canton Rosado. In ihm befindet sich die Kirche San Servacio. Insgesamt können in der Stadt sieben Kirchen bewundert werden, welche auf die Kolonialzeit zurückgehen.

Dank der glanzvollen Reichtümer aus eben jener Zeit hat die Stadt den Spitznamen „Sultan des Ostens“ bekommen.

Die Zenote Zaci ist ebenfalls einen Besuch wert. Sie ist eine natürliche Quelle mit einem Restaurant. Es bieten sich auch einige unterirdische Quellen in und um die Stadt zur Besichtigung an. In allen ist es möglich, ein erfrischendes Bad zu nehmen.

Valladolid ist ein guter Ausgangspunkt, um Yucatans regionale Küche zu probieren. Inklusive Lomitas de Valladolid, dem stadteigenen Gericht. Es besteht aus Schweinefleisch in einer Tomaten-Knoblauchsauce.

Valladolid dient als guter Stützpunkt, um die Umgebung zu erkunden. Bereits auf die Maya zurückgehend finden immer wieder fröhliche Feste auf Yucatan statt.

In Chichen Itza und Ek‘ Balam befinden sich Maya-Ruinen, sehenswert sind auch die Höhlen von Ria Lagartos und Balankanche. Ein Fischerdorf mit gleichnamigem Naturschutzgebiet, welches an der Küste liegt, beherbergt eine Flamingokolonie.

Geschichte von Valladolid

Gegründet wurde Valladolid am 28. Mai 1543 vom spanischen Conquistador Francisco de Montejo. Allerdings lag der Ort in einiger Entfernung zur heutigen Stadt in einer Lagune namens Chowak-Ha‘ (langes Wasser). Benannt wurde sie nach der damaligen spanischen Hauptstadt.

Da die frühen Siedler der Spanier unter der Feuchtigkeit und Moskitoplagen an der Lagune litten, wurde das Verlangen geäußert, die Stadt weiter landeinwärts zu verlegen. Am 24. März 1545 wurde die Stadt an ihrem heutigen Platz errichtet.

Dafür musste eine Stadt der Maya weichen. Deren Gebäude wurden niedergerissen, um den Stein für einen Neubau von Valladolid zu verwenden. Die Maya erhoben sich im darauffolgenden Jahr dagegen.
Dieser Aufstand wurde aber mit der Hilfe von spanischen Truppen aus Merida zerschlagen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Valladolid die drittgrößte und wichtigste Stadt Yucatans. In ihr wohnte eine Schicht wohlhabender Criollos. Sie lebten in Stadthäusern im Kolonialstil der Spanier.

Valladolid und seine umgebende Region waren Schauplatz von schweren Kämpfen, die sich während des Kastenkrieges (Unabhängigkeitskrieg der Maya zwischen 1847 und 1901), welcher auf Yucatan herrschte, zutrugen.

Am 14 März 1848 wurden die Latinos gezwungen, Valladolid aufzugeben. Etwa die Hälfte von ihnen fand den Tod in Hinterhalten, bevor sie die Stadt Merida erreichen konnten.

Im weiteren Verlauf dieses Krieges konnte Valladolid wieder zurückerobert werden. Dieser Krieg endete formell damit, dass mexikanische Truppen Chan Santa Cruz eroberten, dem letzten unabhängigen Mayastützpunkt.

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